So lautete die Überschrift der SZ vom 27.6. zu einem Artikel über “Girls in Science”. EU-Kommissarin Viviane Reding schreckt vor keiner noch so peinlichen Werbekampagne zurück, ihre Ideologie der 40% Frauenquote durchzusetzen. Um eine solche Quote schon bei der Wahl des Studienfachs zu erreichen, braucht frau unkonventionelle Maßnahmen: ein fetziges Video mit Go-go Girls und vermeintlich typischen Chemie-Utensilien. Die Empörung – selbst auf Seiten der Frauenlobby – tobt. Die SZ meint dazu:
“Die Kampagne soll Frauen und Mädchen zeigen, dass man sich unter Wissenschaft nicht nur alte Männer in Laborkitteln vorstellen sollte”, sagte die für Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Maire Geoghegan-Quinn bei der Vorstellung. Man wolle demonstrieren, dass Wissenschaft Spaß macht.
Soviel zur Idee.
Aber dann: Softrockige Rhythmen, der große Auftritt für drei junge Damen. Politisch korrekt ist die eine rotblond, die andere dunkelhaarig, die dritte hat dunkle Haut. Sie alle haben Modelmaße und sie tragen Stöckelschuhe. Die Damen marschieren ins Bild, wie bei den ein-schlägigen Casting-Shows für die Supermodels von morgen. Einzig der vermeintliche Wissenschaftler am Mikroskop – Laborkittel, Pseudo-Brille, ansonsten jung und gutaussehend – zeigt sich verwundert ob der Invasion in seine Wissenschaft. Oder wundert es sich einfach nur, dass da auf einmal drei hübsche, junge Frauen vor ihm stehen?
Nach dem Catwalk im Labor folgt viel Stereotypisches in pastelligen Farben, es blubbert, es raucht, eine Frau schreibt unablässig mit bunten Stiften Formeln an eine gläserne Wand. Dazwischen, immer wieder: Nagellack, Lippenstift, Sonnenbrillen, High Heels. Und blaue, rote, weiße und schwarze Kugeln, die unvermittelt durch das Bild hüpfen – sie sollen wohl Atome oder Moleküle darstellen.
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AGENS meint:
Mit selbstherrlicher Arroganz, demonstrativem Selbstbewußtsein und einem fehlenden Sinn für’s Machbare, das ist die Frauenpolitik der EU -Kommission. Werbung für Frauen in der Wissenschaft? Das hat nun wahrlich mit Gewinnung von jungen Chemikerinnen gar nichts zu tun. Am Beispiel der Beeinflussung der Mädchen in Deutschland durch das Frauenministerium konnten wir die Folgenlosigkeit von Mädchenförderung aufzeigen, unser Beitrag hier. Deutsche Analysen haben ein unverändertes Berufswahlverhalten der jungen Frauen (seit 1995) ergeben. Umerziehung ist scheinbar nur – wenn überhaupt – in Diktaturen möglich………
Frauen und Mädchen müssen sich endlich vor so viel staatlicher Bevormundung wehren. Sie haben so eine Werbekampagne nicht nötig. Hier beißt Ideologie auf Wirklichkeit.
Bildquelle: wgvdl.com